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Pfarrer Wilfried Seeger feierlich verabschiedet

Am 1. Oktober wurde Pfarrer Wilfried Seeger feierlich aus dem Dienst für die Gemeinde entpflichtet“, wie es im Amtsdeutsch der Kirche heißt. Doch der Gottesdienst war nicht aktenstaubtrocken, sondern emotional und persönlich – und thematisch stimmig:

Denn der Anlass fiel mit dem Erntedankfest zusammen. Hätte es für die Gemeinde einen schöneren Termin geben können, um einem beliebten Pfarrer Danke zu sagen? Gibt es einen besseren Anlass als das Erntedankfest, um sich mit einem ebenso herzlichen Danke aus einem erfüllten Berufsleben zu verabschieden?

Fast 200 Menschen nahmen an dem Gottesdienst teil, in dem die Musik eine gehörige Rolle spielte. Dafür sorgte zum einen die Unlimited Voice Company unter der Leitung von Gerald Meier, zum anderen bekannte Kirchenlieder mit eingängigen Melodien und Texten voll Dankbarkeit und Gottvertrauen: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn, drum dankt ihm (…) und hofft auf ihn“, so ein Refrain.

Das Gleichnis vom reichen Kornbauern aus dem Lukas-Evangelium war der Ausgangspunkt von Wilfried Seegers letzter offizieller Predigt (zur Lesefassung) in der Stadtkirche. Die Geschichte warnt davor, sich an materielle Güter zu klammern, anstatt zu teilen und dadurch Reichtum bei Gott zu finden. Seeger: „Erntedank hält gegen die Selbstbezogenheit und erinnert daran, den Geber unseres Lebens nicht aus den Augen zu verlieren.“

Pfarrer Markus Zimmermann, Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord, dankte Wilfried Seeger für seinen 33-jährigen Dienst im Kölner Norden. Er stellte klar: Wilfried Seeger bleibt auf Lebenszeit Pfarrer, er verlässt nur seine Pfarrstelle in Richtung Ruhestand. Auch Wegbegleiter aus Presbyterium und Ökumene gaben Seeger von Herzen kommende Worte der Wertschätzung und des Danks mit auf den Weg. Im gleichen Sinne äußerten sich nach dem Gottesdienst bei einem Empfang zahlreiche Stimmen aus der ganzen Gemeinde und ihrem Umfeld. Seeger erhielt dort sogar eine nur für ihn bestimmte Sonderausgabe des Gemeindebriefs, die voll von Grußworten und guten Wünschen für ihn ist.

Wilfried Seegers Pfarrstelle entfällt, weil die Zahl der Gemeindemitglieder stetig kleiner wird. Vor zwei Jahren war sein Kollege Bernhard Ottinger-Kasper pensioniert worden; Pfarrerin Friederike Fischer wurde seine Nachfolgerin. Sie und Pfarrer Volker Hofmann Hanke sind bis auf Weiteres die einzigen Theologen an der Spitze der Hoffnungsgemeinde.

Text: Guido Steffen

Lesefassung der Ansprache von Pfarrer Wilfried Seeger

weiterer Bericht auf www.kirche-koeln.de