Vor und an Ostern tauchen wir als Christinnen und Christen ein in die Geschichte von Jesus. Ähnlich wie es Weihnachten jedes Jahr neu berührend ist, diese wundervolle Geburtsgeschichte an sich heran und auf sich wirken zu lassen, sind wir eingeladen, es mit der Erzählung von Jesu Tod und Auferstehung genauso zu tun. Denn in ihnen spiegelt sich das auf und Ab des Lebens, so dass wir unsere eigenen Erfahrungen in ihnen wiederfinden können:
Wie ein Pop-Star wurde er begeistert begrüßt, als Jesus unter Palmenwedeln in Jerusalem zum Passahfest einzog. Davon erzählt der Palmsonntag. Aber schon bald folgte auf das „Hosianna“ das „Kreuzigt ihn“. Kurz vor seiner Verhaftung hat er am Tisch mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert, an das wir uns jedes Mal erinnern, wenn wir Abendmahl feiern, besonders wenn wir an Gründonnerstag ebenfalls an einem großen gemeinsamen Tisch zusammensitzen („Grün“ von altdeutsch „grienen“, also „weinen“).
Wir lassen uns auf das Leid von Jesus ein und machen uns damit sensibel für das Leiden überhaupt – und für unseren Glauben, dass Gott das Leid der Welt selbst auf sich genommen hat. Davon handelt die ganze Passionszeit, besonders natürlich der Karfreitag, an dem wir an die Kreuzigung denken.
Für mich heißt das:
- Wie Jesus: Leid (er-)tragen
- Wie Jesus: Mitleiden, wenn Menschen einander Leid zufügen
- Wie Jesus: Sich leidenschaftlich für das Leben einsetzen.
Auch darin kann schon Trost liegen, aber wir würden vom Kreuz nicht bis heute erzählen, wenn es nicht das Wunder von Ostern geben würde. Weil an der Schwelle von der Nacht zum Tag Jesus auferweckt wurde, treffen wir uns in der Osternacht. An den beiden Feiertagen feiern wir den Sieg des Lebens mit einem Osterfrühstück, einem Festgottesdienst (mit Chor) und einen Familiengottesdienst (mit Ostereiersuchen).
Auf einen Blick finden Sie auf unserer Gottesdienst-Übersicht, was wir dazu konkret geplant haben. Herzliche Einladung, den Weg von Jesus mitzugehen – und ihn einzuladen, den eigenen Weg mitzugehen. So wie es in einem neueren Kirchenlied treffend heißt:
1) Ich möchte, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Ich möcht‘, dass einer mit mir geht.
2) Ich wart‘, dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht, der in den dunklen Stunden mir verbunden. Ich wart‘, dass einer mit mir geht.
3) Es heißt, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten. Es heißt, dass einer mit mir geht.
4) Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist; er will durch Leid und Freuden mich geleiten. Ich möcht‘, dass er auch mit mir geht.
(Pfarrer Volker Hofmann-Hanke)