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„Der andere Gottesdienst“ – Interview mit Marie Goltz

Marie Goltz ist Presbyterin unserer Gemeinde: Die Lehrerin für (u.a.) evangelische Religion und war die Initiatorin für dieses neue Gottesdienst-Format:

Volker Hofmann-Hanke (V.H.): Marie, seit ca. zweieinhalb Jahren gibt es jetzt „Den anderen Gottesdienst“. Was hat dich damals bewogen, ihn ins Leben zu rufen?

Marie Goltz (M.G.): Ich kannte so ein ähnliches Konzept aus meiner alten Gemeinde. Ich fand das dort sehr schön, dass es eben zu einer anderen Zeit als sonst ein Gottesdienstangebot gab, nämlich am Nachmittag oder Abend. Unser erster Gottesdienst – damals auch noch mit Pfarrerin Inga Waschke – war ja im November, wir hatten das Thema „Licht“ und das war natürlich mit den Kerzen um so eindrücklicher und spiritueller, wenn es draußen dunkel ist.

Ich wollte – nachdem die Phase vorbei war, wo man mit den Kindern in den Gottesdienst geht – ein etwas experimentelleres Format anbieten als es in den normalen Gottesdiensten üblich ist. Daher als Zielgruppe – auch wenn natürlich alle willkommen sind: Jugendliche bis mittlere Generation.
 

V.H.: Im Mittelpunkt steht ja nicht – wie im klassischen Sonntagsgottesdienst – ein vorgeschlagener Bibeltext, der dann in der Predigt ausgelegt wird, sondern ein Thema.

M.G.: Ja genau, weil man sich ja unmittelbar angesprochen fühlen soll. Wir überlegen uns die Themen selbst, sind aber auch offen für Vorschläge anderer. Als erstes fragen wir uns daher im Team, was uns selber das Thema sagt, welche Fragen und Ideen dazu auftauchen. Der religiöse Bezug kommt dann oft von ganz allein, weil ja unser ganzes Leben eine religiöse Dimension hat.
 

V.H.: Es gibt also ein Team und eine gemeinsame Vorbereitung.

M.G. Ja, das ist dabei ganz wichtig. Momentan sind, wenn alle können, sieben Menschen im Team, die unterschiedlich nah zur Gemeinde stehen und Interesse am Austausch und dem Format haben. Der Kreis ist offen; es gibt immer wieder mal neue, die reinschnuppern. Wir überlegen wie gesagt zunächst ganz ungefiltert, was uns alles zu dem Thema einfällt – aus unserem Leben und unserer Erfahrung, und dann auch aus der Bibel und christlichen Tradition. Und oft hat jemand dann eine springende Idee für die Umsetzung und wir „basteln“ den Gottesdienst dann um diese Idee herum.
 

V.H. Was sind denn typische Elemente, was passiert im anderen Gottesdienst?

M.G.: Begrüßung am Anfang und Vater unser am Ende kommen natürlich auch bei uns vor; und wir feiern immer – auf eine einfache und schöne Weise – das Abendmahl. Das Thema wird oft auf visuelle oder akustische Weise präsentiert; und dann gibt es interaktive Phasen, wo die Leute sich also einbringen und beteiligen können.
 

V.H.: Vielen Dank für das Gespräch und dein Engagement!

Der nächste Gottesdienst findet am Sonntag, 29. Juni um 17 Uhr in der Friedenskirche Worringen statt. Das Thema ist – passend kurz vor den Sommerferien: „Ich bin dann mal weg …“. Die Vorbereitungstreffen finden am Mittwoch 18.6. und Dienstag 24.6. jeweils um 18 Uhr im Gemeindebüro neben der Kirche statt. Herzliche Einladung an alle Neugierigen!